Was lehrte John Nelson Darby.pdf
Adobe Acrobat Dokument 42.9 KB

 

 

Was lehrte John Nelson Darby?     Waldemar Boger

 

 

 

Um eine Antwort zu finden betrachten wir das Buch „John Nelson Darby

und die Anfänge einer Bewegung“ von Max S. Weremchuk.1

 

Der Autor des Buches Max S., der Darby früher als tadelloses Ideal hoch ehrte,

sagt heute nach langer Forschungsarbeit, dass er Darby als Diener des Herrn betrachtet,

aber nicht glaubt, dass alles, was Darby gesagt und getan hat, richtig ist.2

 

Der Autor ist nicht mit allen Punkten der Lehre von Darby einverstanden aber

im Allgemeinen  ist er sein Anhänger.

Er beschreibt zwar selber, was die Kritiker an Darbys Lehre bemängeln, als falsch

aber versucht indirekt oder direkt Darbys Ansichten als biblisch begründet zu erklären.

 

Einerseits rühmt der Autor Darby als Christ, der größer ist, als heute die meistens von uns.

Andererseits bestätigt er die Tatsache, das Darby wegen seiner vielen Schwächen auch

sehr menschlich war. Der Autor hat viel Material für das Buch recherchiert und der Leser

kann sich unabhängig von Darbys Mitläufern und Gegnern ein eigenes Bild über Darby

und seine Lehre machen.

Hier sind einige Zitate aus dem Buch, die gravierende Abweichungen Darbys Lehre

von der Bibel zeigen.

Erweckungsprediger D.L. Moody war der Meinung, dass Darby ein extremer Calvinist sei,

weil er behauptete: „dass der Wille des Menschen so verderbt sei, dass er nicht einmal

errettet werden “wollen“ konnte“.3

Das Wort Gottes gibt nicht den kleinsten Anlass zu denken, dass der Mensch,

der nach dem Bilde Gottes geschaffen ist, keinen freien Willen hat zwischen

den zwei Herrschaften, nämlich Gottes und Satans, zu wählen:

 

„Ist es aber übel in euren Augen, dem HERRN zu dienen, dann erwählt euch heute,

wem ihr dienen wollt: entweder den Göttern, denen eure Väter gedient haben,

als sie noch jenseits des Stroms waren, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land

ihr wohnt! Ich aber und mein Haus, wir wollen dem HERRN dienen!“ Jos 24,15.

Als Dr. Daniel Steele, der methodistische Theologe, Darby die Frage stellte:

 

„Aber Bruder Darby, nehmen wir an, ein wirklicher Christ würde dem Licht

seien Rücken zuwenden, was dann?“

„Dann, antwortete Darby, „würde das Licht auf seinen Rücken scheinen!“4

 

Solch eine unseriöse Antwort passt zu einem Spaßmacher aber nicht

zu einem gottesfürchtigen Bibellehrer.

 

Das Wort Gottes sagt niemals, dass Jesus Christus, der das Licht dieser Welt ist,

den Rücken der Untreuen, die von ihm weg laufen, mit seinem himmlischen

ewigen Licht beleuchten wird.

 

Gott sucht keine Anbeter, die ihm nur den Rücken zuwenden.

 

Als Mose mit Gott Gemeinschaft hatte, wurde nicht sein Rücken sondern

sein Gesicht von Licht erleuchtet:

 

„Da wusste Mose nicht, dass die Haut seines Gesichtes strahlend geworden war,

als er mit ihm geredet hatte“ 2.Mose 34,29.

 

Wenn ein Christ dem Herrn den Rücken zuwendet, dann ist er ein Götzendiener

geworden, der sein Recht auf das himmlische Erbe verloren hat.

 

„Zwischen der Vorhalle und dem Altar, standen etwa 25 Männer, ihre Rücken

gegen den Tempel des HERRN und ihre Gesichter nach Osten gerichtet;

und sie warfen sich nach Osten hin anbetend vor der Sonne nieder“ Hes 8,16.

 

„Denn unsere Väter haben treulos gehandelt und getan, was böse ist

in den Augen des HERRN, unseres Gottes, und haben ihn verlassen.

Und sie haben ihr Gesicht von der Wohnung des HERRN abgewandt

und ihr den Rücken zugekehrt“ 2.Chr 29,6.

Frühere Calvinisten haben ihre Kinder getauft und Darby hat das für biblisch gehalten:

„Es ist mehr oder weniger bekannt, dass Darby als Erwachsener ein Kindertäufer war,

d.h. dass er als richtig und Schrift gemäß ansah,

wenn christliche Eltern ihre Kinder im Säuglingsalter taufen“.5

 

Darby hat die Kindertaufe nicht nur für sich als Gebot gehalten sondern

verurteilte andere Christen, die Kindertaufe ablehnten, als Sünder:

„Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass ein Christ Böses tut, wenn er seine Kinder nicht tauft“.6

 

 

Man kann sich nur wundern, wie manche Menschen die Bibel so verkehrt verstehen können.

 

Jesus Christus hat gesagt, dass die Apostel zuerst den Menschen das Evangelium predigen,

sie belehren und erst danach diejenigen, die gläubig und wiedergeboren geworden sind,

taufen lassen sollen:

„Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium

der ganzen Schöpfung! Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird gerettet

werden; wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden“ Mk 16,16.

Kleine Kinder können das Evangelium noch nicht verstehen, sie können keine

bewusste Entscheidung treffen und können dem Herrn nicht dienen.

Nach den Worten Jesu gehört das Himmelreich allen kleinen Kindern unabhängig

von ihren Eltern und unabhängig ob sie getauft wurden oder nicht.

 

Im Beispiel vom Kämmerer und Philippus wird ganz klar gezeigt, dass nur

eine bewusste und aufrichtige Bekehrung zu Gott der Grund für

die biblische Taufe sein kann:

 

„Als sie aber auf dem Weg fortzogen, kamen sie an ein Wasser.

Und der Kämmerer spricht: Siehe, da ist Wasser! Was hindert mich,

getauft zu werden?

Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Und sie stiegen beide

in das Wasser hinab, sowohl Philippus als auch der Kämmerer, und er taufte ihn“ Apg 8,36-37.

Darby gibt folgende Antwort auf die Bitte über eine Darstellung seines Glaubens:

 

„Sie haben die Verheißung, dass Sie niemals verloren gehen werden“.7

 

Wenn man das Wort Gottes ein bisschen verändert wiedergibt als es in der Bibel

steht und zusätzlich aus dem Zusammenhang reißt, dann kann es natürlich

auch zur Fehlinterpretation kommen.

 

Jesus Christus hat nicht gesagt, dass die Mensch „niemals verloren gehen werden“.

Er sagte vielmehr: „Und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit“ Joh 10,28.

 

Um diese selige Ewigkeit zu erlangen, muss man erst einmal dorthin kommen.

 

Und dieses Ziel können nur jene errechen, die dem Herrn bis zum Ende Treue bewahren.

 

"Denn wir sind Teilhaber des Christus geworden, wenn wir den anfänglichen

Grundlagen bis zum Ende standhaft festhalten" Hebr 3,14.

 

Wer sicher in das Himmelreich gelangen will, der muss dieses wichtige

Wort „wenn“ als grundlegende Voraussetzung für sich nehmen.

 

Jesus Christus hat nicht gesagt, dass sich niemals jemand von ihm abwenden wird,

sondern er hat dem Apostel Paulus das Wort vom Abfall der Christen gegeben:

"Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen

werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten" 1 Tim 4,1.

 

Jesus Christus hat diese Worte: „Und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit“ (Joh 10,28)

nicht den Gläubigen gesagt, die irgendwann einmal die Wiedergeburt erlebt haben

und danach stehen geblieben oder zurückgekehrt sind, sondern zu den wiedergeborenen

Kindern Gottes, die aufmerksam auf die Stimme des Herrn hören

und in seine Fußstapfen treten wollen.

Gehorsame Schafe erreichen ihr Ziel aber ungehorsame,

die weg laufen und dem guten Hirten den Rücken zeigen, werden verloren gehen.

 

„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir“ Joh 10,27.

 

Viele Christen aus unterschiedlichen Konfessionen dienen dem Herrn

und er wird am Dienst gemessen jedem seinen Lohn geben.

 

Wir sollten aber in erster Linie prüfen, ob eine kirchliche Lehre

mit der biblischen Lehre übereinstimmt.

 

 

 

Waldemar Boger

 

 

 

E-Mail: (w.boger56@googlemail.com)

 

Webseite: (https://www.bibelwort-ru.net/vortrag-in-deutscher-sprache/)

 

 

 

Quellenangaben

 

1. Max S. Weremchuk: „John Nelson Darby und die Anfänge einer Bewegung“,

 

Christliche Literatur-Verbreitung e.V., Bielefeld,1988. 

 

2. ebd., S.17.

 

3. ebd., S.151.

 

4. ebd., S.151.

 

5. ebd., S.228.

 

6. ebd., S.232.

 

7. ebd., S.254.