Was glauben gemäßigte Calvinisten.pdf
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                         Waldemar Boger

 

 

Was glauben gemäßigte Calvinisten?

 

Analyse des Buches von Wilfried Plock:

"Warum ich weder Calvinist noch Arminianer bin"

 

 

Herausgeber: Waldemar Boger, 36179 Bebra, Deutschland

1. Auflage 2018

Internet: (https://www.bibelwort-ru.net/vortrag-in-deutscher-sprache/)

E-Mail: w.boger56@googlemail.com

 

 

Inhalt

 

1. Einleitung..............................................................................4

2. Die unterschiedlichen Arten des Calvinismus.......................5

3. Die geschätzten Lehrmeister des Calvinismus.....................9

4. Beste Entschuldigung für sündiges Leben.........................15

5. Zwei traurige Systeme........................................................16

6. Untersuchung 1 Kor 3,12-15...............................................17

7. Untersuchung 2 Tim 2,11-13..............................................18

8. Untersuchung 1 Kor 5,5......................................................19

9. Zweifelhafte Wiedergeburt..................................................20

10. Calvinismus und Allversöhnungslehre..............................23

11. Was bewahrt Christen von Abfall?....................................25

12. Die ewige Sicherheit der Gläubigen.................................26

13. Die Rettung des ertrinkenden Sünders.............................28

14. Sind die Menschen vorprogrammierte Marionette?..........29

15. Die Helden des calvinistischen Glaubens.........................30

16. Keine Vergebung ohne aufrichtige Reue..........................31

17. Die zerstörerische Wirkung des Calvinismus...................33

18. Die drei großen Übel.........................................................36

19. Ewiges Leben auf Bewährung..........................................40

20. Gott warnt und gibt Zeit zur Buße.....................................44

21. Calvinismus ist die Lehre des Teufels..............................48

22. Fazit..................................................................................49

23. Antworten auf Leserbriefe ................................................50

 

 

1. Einleitung
Der Autor des Buches "Warum ich weder Calvinist noch Arminianer
bin", Wilfried Plock, ist Leiter der Vereinigung „Konferenz für
Gemeindegründung“ (KfG) und Schriftleiter der Zeitschrift
„Gemeindegründung“.
Er ist Mitglied der Bibelgemeinde NordRhön in Hünfeld.


Der positive Wert des Buches "Warum ich weder Calvinist noch
Arminianer bin" liegt darin, dass es das unbiblische Wesen des
klassischen Fünf-Punkt-Calvinismus darstellt und seine ersten vier
Punkte zu Recht verurteilt.


Der Nachteil dieses Buches ist, dass es den wichtigsten fünften
Punkt des klassischen Calvinismus "Beharrung der Gläubigen" nur
oberflächlich erläutert und dann diesen Punkt unter der
neuzeitlichen Bezeichnung "Ein wirklich wiedergeborener Christ
kann niemals verloren gehen" als bibeltreue Lehre erklärt.

 

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2. Die unterschiedlichen Arten des Calvinismus
Der Autor des Buches "Warum ich weder Calvinist noch Arminianer
bin", Wilfried Plock, sagt, dass er kein Arminianer sei und die
Analyse des Buches bestätigt seine Aussage.
Aber wenn er kein Arminianer ist, dann kann er nichts anderes als
ein Calvinist sein.
Wenn die von ihm gewünschte Position "weder Calvinist noch
Arminianer" existieren könnte, dann könnte sie bildlich mit der Lage
von Absalom "er schwebte zwischen Himmel und Erde"
(2 Sam 18,9) verglichen werden.
Absalom war eine Zeit lang in einer Zwischenposition zwischen
Himmel und Erde, aber das konnte nicht immer sein. Der im Baum
hängende Absalom wurde getötet, auf den Boden gelegt und als
Sünder begraben.
In Bezug auf das Heilsverständnis können alle Christen nur in
Calvinisten oder Arminianer eingeteilt werden. Nach dieser
Definition ist W. Plock ein wirklicher Calvinist, wenn auch nur ein
gemäßigter Ein-Punkt-Calvinist.

 

Die fünf Punkte des klassischen Calvinismus werden von der
Mehrheit seiner Anhänger etwa so formuliert:


1. Totale Verderbtheit des Menschen
Der Mensch ist geistlich absolut tot und unfähig zu glauben.
2. Unbedingte Erwählung
Gott bestimmt das Schicksal von Menschen bedingungslos. Alle
Menschen könnten verloren gehen, aber Gott erwählt einigen
Menschen und gibt ihnen Glauben. Ein Teil der Menschen geht für
immer verloren, weil Gott sie nicht erwählt hat.
3. Begrenzte Sühnetat Jesu Christi
Jesus Christus ist nur für die Erwählten gestorben.
4. Unwiderstehliche Gnade
Die Erwählten können nicht Gottes Gnade widerstehen und
deswegen glauben sie.
5. Beharrung der Gläubigen
Weil Gott die Erwählten bewahrt, beharren sie im Glauben. Weil die
Erwählten im Glauben beharren, können sie nicht verloren gehen.
(Vgl. Calvinismus – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Calvinismus,

Stand: 24.04.2018).

 

5

 

Die Calvinisten können wesentliche Unterschiede untereinander
haben, aber sie bleiben immer noch Calvinisten, weil sie alle trotz
ihrer Auseinandersetzungen durch den Geist der wichtigsten
calvinistischen Lehre von der Unverlierbarkeit des Heils geistlich
vereint sind.
Alle Arten von Calvinismus, der Ein-Punkt-Calvinismus und der
Fünf-Punkt-Calvinismus, wachsen aus einer Wurzel und haben
einen gemeinsamen Stamm und die gleiche schädliche Wirkung.
Wenn ein Drache nur einen Kopf hat und schlängelnd läuft und der
andere Drache fünf Köpfe hat und geradlinig läuft, dann gehören
trotz dieses Unterschiedes beide zur Familie der Drachen.
Gemäßigte Ein-Punkt-Calvinisten meinen, dass sie nicht als
Calvinisten bezeichnet werden können, weil sie die ersten vier
Punkte des Calvinismus ablehnen.
Aber sie übersehen dabei die Tatsache, dass der
ausschlaggebende Faktor bei der Bestimmung ihres Namens der
wichtigste fünfte Punkt des Calvinismus ist.
Die ersten vier Punkte des Calvinismus sollten als Theorie und der
fünfte Punkt als die praktische Anwendung betrachtet werden.
Der fünfte Punkt ist mit all seinen verschiedenen alten und neuen
Bezeichnungen das gebrauchsfertige Endprodukt des ganzen
calvinistischen Lehrsystems.
Man kann den fünften Punkt bekennen und gebrauchen, ohne zu
wissen wie er entstanden ist.
Für die Mehrheit der Mitglieder der calvinistischen Gemeinden ist
nur das Endergebnis der ganzen Lehre wichtig: Wahrhaft
wiedergeborene Gläubige können nicht wegen fehlender guter
Taten oder vorhandener abscheulicher Sünden verloren gehen,
selbst dann, wenn sie diese Sünden nicht bereuen.
Es gibt Christen, die an vier Punkte des Calvinismus glauben und
sie sehen kein Problem darin, dass ihnen ein Punkt fehlt und
dadurch das ganze calvinistisch-theologische System deformiert ist.
Es gibt Christen, die nur an drei oder zwei ausgewählte Punkte des
Calvinismus glauben und deswegen ist es nicht falsch, einen
Christen, der an die Unverlierbarkeit des Heils glaubt, unabhängig
von seiner Einstellung zu den anderen vier Punkten als einen
gemäßigten Ein-Punkt-Calvinisten zu bezeichnen. Reihenfolge und
Zusammenhang der fünf Punkte des Calvinismus sind durch
Theologen entstanden.

 

6

 

Und deswegen ist die Bewahrung der Integrität dieses Punktes
wichtig für Theologen, wie der Calvinist C. H. Spurgeon schreibt:
"Brüder, haltet an den 5 Punkten der calvinistischen Lehre fest!"
(Quelle: Brethren, hold the five points of the Calvinistic doctrine !

(Sermon number 3394 - Metropolitan Pulpit 60:121).

 

Ebenso eifrig verteidigt die calvinistische Bibelschule EBTS die
Vollständigkeit ihrer theologischen Punkte in "Öffentliche
Stellungnahme zum Buch von Wilfried Plock":


"Mangelhafte Recherche und falsche oder aus dem Zusammenhang
gerissene Zitate, einseitige und entstellte Darstellungen von
theologischen Positionen sowie Mutmaßungen und Unterstellungen
in Bezug darauf, was das EBTC lehrt, bereiten einen geradezu
idealen Nährboden für Grabenkämpfe unter Brüdern – sofern sie
sich denn darauf einlassen (Jak. 3,17-18).
Der polemische Schreibstil gießt erneut Öl auf dieses unheilige
Feuer, wie frühere Publikationen von Wilfried Plock oder Bücher, die
von CMD, dem Verlag von Wilfried Plock, empfohlen werden [...]
Dem sorgfältigen Leser, der bereit ist, Aussagen auf ihren
Wahrheitsgehalt zu prüfen, wird nicht verborgen bleiben, dass so
einiges in diesem Buch nicht den Tatsachen entspricht.
Aus menschlicher Perspektive und gemäß seiner Logik scheint es
vermeintlich ein Paradoxon zu geben zwischen der Souveränität
Gottes und der Verantwortung des Menschen. Doch dem ist nicht
so."
(Öffentliche Stellungnahme zum Buch von Wilfried Plock - EBTC,
https://ebtc-online.org/blog/oeffentliche-stellungnahme-zum-buch-von-wilfried-plock/,
Stand: 01.01.2018).

 

Es gibt Calvinisten, die stolz auf ihren Namen sind.
Es gibt Calvinisten, die ihren richtigen Namen nicht kennen.
Es gibt Calvinisten, die verschweigen, dass sie Calvinisten sind.
Als Mitglied einer Gemeinde wusste ich eine Zeit lang nicht, dass
unsere Ältesten und ein Diakon nicht mehr an der Verlierbarkeit des
Heils glaubten. Als ich gemerkt habe, dass in ihren Predigten
calvinistische Gedanken auftauchen, stellte ich ihnen gezielte
Fragen. Und nur dann haben sie konkret und eindeutig gesagt,
woran sie glauben.

 

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Auch einige Mitglieder der Bibelgemeinde NordRhön in Hünfeld
wussten nicht, dass ihre Gemeinde tatsächlich eine calvinistische
Gemeinde ist und dass W. Plock ein gemäßigter Calvinist ist.
Normalerweise beantworten Calvinisten die Frage "Kann ein Christ
das Heil verlieren?" mit dem Wort "Nein".
Aber es gibt gelehrte Calvinisten, welche die Frage "Kann ein Christ
das Heil verlieren?" mit dem Wort "Ja" beantworten. Wenn der
Fragesteller nicht weißt, dass der Befragte ein Calvinist ist, dann
denkt er nach dieser Antwort, dass der Befragte kein Calvinist sei.
In diesem Fall führt die Antwort "Ja" zur falschen Schlussfolgerung,
weil der Fragesteller und der Befragte verschiedene Dinge meinen.
Der Fragesteller meint, dass das Wort Christ ein echter Christ, ein
wahrhaft wiedergeborener Christ bedeutet. Aber der Calvinist meint,
dass das Wort Christ abhängig von Situationen verschiedene
Interpretationen haben kann.
In diesem Fall antwortet der Calvinist mit "Ja", weil er einen
unwiedergeborenen Christen meint.
Und er betrachtet seine Antwort "Ja" nicht als Lüge, weil seiner
calvinistischen Denkweise zufolge nur ein unwiedergeborener Christ
in die Frage einbezogen werden kann, der ohne Zweifel die
Errettung verlieren kann.
Um herauszufinden, ob ein Christ ein Calvinist ist, muss man ihm
die folgende Frage stellen:
"Kann ein wahrhaft wiedergeborener Gläubiger das Heil wegen nicht
bereuter Sünden verlieren?".

 

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3. Die geschätzten Lehrmeister des Calvinismus
Nach seinen persönlichen Aussagen war Autor des Buches
W. Plock früher überzeugt, dass ein Christ verloren gehen könnte,
aber durch die Wirkung von verschiedenen Lehrern und Büchern
änderte sich sein Glaube:


"Dieses Buch ist post mortem meinem geschätzten Lehrer Walter
Tlach (1913-2004) gewidmet, der - neben anderen die theologischen
Grundlinien meines Lebens gelegt hat"
(Plock, Wilfried: Warum ich weder Calvinist noch Arminianer bin,

Christlicher Mediendienst Hünfeld GmbH - CMD, 2017, S. 1).
"In den ersten zehn Jahren meines Glaubenslebens war ich davon
überzeugt, dass jeder Christ wieder verloren gehen könnte [...]
Durch intensives Bibelstudium und gesunde bibeltreue Literatur
schenkte mir der Herr eine andere Erkenntnis" (S. 39).

 

W. Plock wurde vom Theologen Walter Tlach, einem ehemaligen
Dekan der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, belehrt.
W. Tlach war nicht mit allen Lehren und Praktiken seiner Kirche
einverstanden, aber dennoch durch seine Mitgliedschaft und sein
Amt war er ein Anhänger der Evangelischen Landeskirche in
Württemberg geworden.
Diese Kirche ist mit solchen Begriffen verbunden:
- Politik,
- intensive ökumenische Arbeit,
- liberale Theologie,
- Verirrungen und Irrlehren,
- Pfarrerinnen,
- homosexuelle Pfarrerinnen, Pfarrer und Kirchenmitglieder.

 

Hier sind einige Auszüge, die ein wenig das Niveau und die
Richtungslinie der Theologie von W. Tlach zeigen:
"Hl. Taufe und Hl. Mahl versichern mich dieser ewigen Rettung"
(Walter Tlachs Bekenntnis | Walter Tlach (1913 - 2004),
https://dekantlach.wordpress.com/walter-tlachs-bekenntnis/,

Stand: 04.10.2018).

 

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"Den Sieg bei mir kann ich nicht auf meiner Bekehrung gründen –
denn das kann mir der Feind fraglich machen –, sondern der Sieg
muss auf etwas extra me („außerhalb meiner selbst“) gegründet sein!
Der Sieg Jesu bei mir hat mit meiner Taufe begonnen, gleich, ob wir
als Erwachsene oder als Säuglinge getauft wurden"
(Predigt zum 6. Sonntag nach Trinitatis – Römer 6,3–11,
https://dekantlach.wordpress.com/9, Stand: 04.10.2018).
"Zunächst: Die Säuglingstaufe ist nur ein Teil der Wiedergeburt (ich
bejahe die Taufe von Säuglingen aus gläubigen Elternhäusern) [...]
Das ist aber nicht das Ganz"
(Predigtmanuskript Quasimodogeniti – 1. Johannes 5,1-5,
https://dekantlach.wordpress.com/page/3/, Stand: 04.10.2018).

 

W. Plock sagt, wie er die Ansicht über den Willen des Menschen
bekommen hat:

"Diese Sicht wurde mir schon vor 35 Jahren durch
meine geschätzten und inzwischen heimgegangenen Lehrer Walter
Tlach und Heiko Krimmer vermittelt"
(http://www.calvinismus-check.de/schwaechen-und-gefahren-der-arminianischensicht/,
Stand: 30.10.2018).
Dann begründet er die Richtigkeit dieser Sicht noch mit Aussagen
von Roger Liebi. Aber Heiko Krimmer wie auch Roger Liebi haben
sich als gottesfurchtlose Calvinisten erwiesen.

 

Heiko Krimmer schreibt:
„Er (Gott) führt nicht unbeteiligt Buch über unsere Sünden, um dann
einmal zu vergelten… Ich brauche keine Furcht vor Gott zu haben".
(Krimmer, Heiko: Der erste Johannesbrief, Hänssler Verlag, 2007, S. 127).

 

Roger Liebi schreibt:

"Wer das Heil von der Treue des Erlösten
abhängig macht, denkt katholisch (Glaube + Werke)"
(https://www.rogerliebi.ch/content/können-erlöste-wieder-verloren-gehen,
Stand: 30.10.2018).
"Wer zu den Auserwählten gehört, kann nicht mehr verloren gehen"
(https://www.rogerliebi.ch/content/die-biblische-lehre-über-auserwählung-undzuvorbestimmung, Stand: 30.10.2018).

 

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 Es gibt die Meinung, dass eine theologische Ausbildung zum
persönlichen geistlichen Wachstum beiträgt und den Gemeinden
zugute kommt.
Das Leben zeigt jedoch, dass gerade die Absolventen der biblischen
Schulen und theologischen Hochschulen viele Irrtümer und Irrlehren
in die Gemeinden bringen.
Heute ist die unzählige Anzahl von Bachelor, Master und Doktoren
der Theologie erschienen, aber in den Augen Gottes hat nicht das
religiöse Wissen einen Wert, sondern die persönliche Erkenntnis
Gottes und das Leben nach seinem Wort.
Kurz nach meiner Bekehrung fragte ich unseren Pastor:
"Warum werden Menschen von verschiedenen Lehren abhängig?"
Er antwortete einfach und treffend: "Weil ihre Herzen dazu neigen".
Jeder Gläubige sollte den Ursprung seines Glaubens überprüfen.
Man muss sich vor Gott fragen:
„Aus welchem Grund sind meine Überzeugungen entstanden,
vielleicht weil mein Herz nach Annehmlichkeit suchte?
Und was kann noch komfortabeler sein als die Lehre "Das Heil ist
unverlierbar?"
Die Gefahr und die schädliche Wirkung der calvinistischen Lehren
bestehen nicht nur darin, dass sie zur Sünde drängen und das
Bekenntnis der Sünde verhindern, sondern auch, dass die
Gläubigen unter ihrem Einfluss fast die gesamte Bibel von Adam bis
zur Offenbarung calvinistisch interpretieren.

 

In einem Interview sagt W. Plock, dass sein Glauben auch vom
Theologen William MacDonald geprägt wurde, der aber ein Calvinist
war:
"Die Frage: "Wer hat Sie als geistliches Vorbild in Ihrem Glauben
besonders geprägt?".
Antwort: "Meine Mutter, Walter Tlach, William MacDonald"
(http://www.bruederbewegung.de/personen/fragebogen/plock.html,
Stand: 01.01.2018).

 

 11

 

 Für viele Christen ist der Calvinist William MacDonald ein Vorbild im
Glauben. Calvinist W. Bühne schreibt, dass W. MacDonald "seinen
Herrn über alles liebte".
Aber seine große Liebe konnte ihn nicht vor großer Sünde bewahren.
Seine Sünde war indes, dass er die fundamentalen Wahrheiten des
Wortes Gottes furchtlos verdrehte und dadurch den Herrn Jesus
schmähte.
"Bin ich Herr, wo ist die Furcht vor mir? spricht der HERR der
Heerscharen zu euch Priestern, die ihr meinen Namen verächtlich
macht" (Mal 1,6).

 

W. MacDonald schreibt:
"Die Bibel lehrt, dass Gott bestimmte Menschen für die Errettung
bestimmt hat"
(MacDonald, William: Kommentar zum Neuen Testamen, CLV, 1992, S. 387).
„Wir werden nicht wegen unserer Sünden angeklagt“.
„Was geschieht, wenn wir uns weigern, Schuld zu bekennen [...] Wir
bleiben gerettet“.
(MacDonald, William: Seiner Spur folgen, CLV 2008, S. 89, 135).

 

Um die Richtigkeit seiner Interpretation der Bibel zu beweisen,
appelliert W. Plock oft nicht an die Bibel sondern an bekannte Lehrer
des klassischen Calvinismus, wie A. G. Fruchtenbaum.
Dass A. G. Fruchtenbaum wirklich ein Vertreter des klassischen
Calvinismus ist, bestätigen Mitarbeiter seiner Organisation "Ariel
Ministries":

 

"Sie werden feststellen, dass die Lehrmeinung von "Ariel Ministries"
zu einem großen Teil die Schlussfolgerungen widerspiegelt, die als
"Calvinismus" zusammengefasst werden (...)
Also, Sie können sehen, dass "Ariel Ministries" und Dr. Arnold
Fruchtenbaum mindestens vier Punkte Calvinisten sind, mit vielleicht
einem viertel bis einem halben Punkt in Bezug auf die Sühne"
(https://www.ariel.org/FAQRetrieve.aspx?ID=64182&Q=calvin,
Stand: 01.01.2018. Übersetzung aus Englisch).

 

In seinem Buch bemüht sich W. Plock, den klassischen
abscheulichen Fünf-Punkt-Calvinismus zu widerlegen, aber seinen
Abzweig gemäßigten Ein-Punkt-Calvinismus zu rechtfertigen.

 

 12

 

 Sein Verhalten erlaubt es zu sagen, dass er geistlich ganz eng mit
dem klassischen Calvinismus verbunden ist.
Wenn er kein Calvinist wäre, dann hätte er keine geistliche
Gemeinschaft mit den Predigern des Calvinismus gesucht und hätte
nicht in kooperativer Zusammenarbeit mit ihnen den Calvinismus
durch seinen Verlag verbreitet.

 

Zitate von Calvinist A. G. Fruchtenbaum in der Zeitschrift, die unter
der Leitung von W. Plock steht:

 

"Ein Glaubensbekenntnis definiert die Heilssicherheit
folgendermaßen:
Die Sicherheit des ewigen Heils bedeutet, dass ein Mensch, der die
wirkliche Erfahrung der Erlösung gemacht hat, der eine echte
Erneuerung erlebt hat, sein Heil nicht verlieren kann, weder dadurch,
dass er eine konkrete Sünde begeht, noch dadurch, dass er aufhört
zu glauben [...]
Sünde unterbricht die Gemeinschaft, aber sie löst die Rettung nicht
auf [...]
Der sechzehnte Beleg für die ewige Rettung ist die biblische
Wahrheit, dass grobe Sünden bestraft wurden, aber nie unter
Einbuße der Rettung [...]
Die verdorrten Reben werden zusammen gelesen und ins Feuer
geworfen, wo sie verbrennen [...]
In diesem Zusammenhang spricht Jesus nicht über den Verlust der
Rettung, sondern über das Fruchttragen"
(Zeitschrift G e m e i n d e g r ü n d u n g Nr. 68, 4 / 0 1,

Herausgeber Konferenz fürGemeindegründung e.V.,

Vorsitzender und Schri ftleiter Wilfried Plock).

 

Die Autoren der calvinistischen Bücher beantworten theologische
Fragen wie jene Schüler, die den Rechenweg an das gewünschte
Ergebnis anpassen oder einfach von jemand anderem, der für sie
als Autorität gilt, abzuschreiben.
Selbst Götzendiener wissen, dass sie Glauben haben müssen und
ihre Gesetze halten müssen, um etwas von ihren Idolen zu
bekommen. Aber A. G. Fruchtenbaum meint, dass wiedergeborene
Christen das ewige Leben bekommen können, unabhängig davon,
dass sie den Glauben verlieren, in Sünden bis zum Ende leben und
in die Ewigkeit ohne Buße und Reue übergehen.

 

 13

 

 Sind diese Lehren von Gott oder von Satan?
"Da aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut
zwischen den Weizen und ging davon" (Mt 13,25).
A. G. Fruchtenbaum verbreitet nicht nur den Calvinismus, sondern
auch die Lehre, dass Christen nicht zum Herrn Jesus Christus beten
sollen:
"Nach der Bibel soll jedes Gebet zum Vater und nie zum Sohn oder
zum Geist gerichtet werden"
(https://www.ariel.org/FAQRetrieve.aspx?ID=64290&Q=Prayer,
Stand: 01.01.2018. Übersetzung aus Englisch).
Nach einem solchen Glaubensbekenntnis ist es angebracht zu
fragen:
Verstehen die Lehrer des Calvinismus, wer Jesus Christus ist und
welches Evangelium er gepredigt hat?
W. Plock sagt, dass er die Erkenntnis "ein Christ kann nicht verloren
gehen" durch intensives Bibelstudium bekommen habe. Ja, es gibt
einzelne Vorläufer, die neue Lehren erfinden:
"Auch aus euch selbst werden aufstehen Männer, die da verkehrte
Lehren reden" (Apg 20,30).
Aber die meisten Menschen folgen den bereits erfundenen Lehren.
Bis jetzt habe ich keinen einzigen Menschen getroffen, der durch
gründliches Bibelstudium ein Calvinist, ein Zungenredner oder ein
calvinistischer Zungenredner geworden ist. Als ich noch ungläubig
war, habe ich keine christliche Literatur gelesen und keine Kirche
besucht. Nachdem ich das Evangelium zweimal gelesen hatte,
bereute ich im Gebet vor Gott meine Sünde des Unglaubens und bat
ihn um ewiges Leben. Ich bekam sofort die feste Überzeugung, dass
Gott meine Bitte erfüllen würde. Aber gleichzeitig kam die
Überzeugung, dass ich das ewige Leben nicht erhalten würde, wenn
ich Gott bis zum Ende nicht treu bleiben würde. Eine solche
Erkenntnis gibt der Heilige Geist allen, die der Bibel mehr vertrauen
als den Theologen und ihren Bibelkommentaren.

 

14

 

 4. Beste Entschuldigung für sündiges Leben
In dem Buch zitiert W. Plock Worte von Leighton Flowersv:
"Der Calvinismus gibt der Menschheit die beste Entschuldigung, die
man sich vorstellen kann.
Richter: Warum bist ungläubig geblieben?
Angeklagter: Mein Gott hasste mich von Geburt an
und lehnte mich ab.
Er versiegelte mich in Unglauben vom Tag meiner Geburt bis zum
Tag meines Todes, wegen meiner Sünden.
Kannst du dir eine bessere Entschuldigung ausdenken?
Ich nicht"
(Plock, Wilfried: Warum ich weder Calvinist noch Arminianer bin, Christlicher
Mediendienst Hünfeld GmbH - CMD, 2017, S. 89).
Wenn aber in diesem Text der unbekehrte Sünder durch einen
wiedergeborenen Christ ersetzt wird, dann wird nicht nur der
klassische Fünf-Punkt-Calvinismus, sondern auch der Ein-Punkt-
Calvinismus mit seiner Lehre "Ein wiedergeborener Christ kann
nicht verloren gehen" gerichtet:
"Richter: Warum hast du nach der Wiedergeburt in Sünden gelebt?
Angeklagter: Mein Gott liebte mich von der Wiedergeburt an und
lehnte mich nicht ab.
Er versiegelte mich im Glauben an die Heilssicherheit vom Tag
meiner Wiedergeburt bis zum Tag meines Todes, wegen meiner
Bekehrung.
Kannst du dir eine bessere Entschuldigung ausdenken?
Ich nicht".
Es ist wirklich so, dass die Lehre "Ein wiedergeborener Christ kann
nicht verloren gehen" den wiedergeborenen Christen die beste
Entschuldigung für ihr sündiges Leben gibt, die man sich vorstellen
kann.

 

 15

 

5. Zwei traurige Systeme
Die klassischen Calvinisten machen den Fehler, dass sie die
Früchte des Glaubenslebens mit der Erwählung verbinden.
Es ist jedoch schon gut, dass sie nach diesen Früchten streben, weil
Jesus gesagt hat, dass kein einziger Mensch ohne gute Früchte das
ewige Leben sehen wird:
"Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volke
gegeben werden, das seine Früchte bringt" (Mt 21,43).
Das theologische System des klassischen Calvinismus findet
W. Plock traurig, weil der klassische Calvinist seine Erwählung nur
daran prüfen kann, "ob sein Leben auch die erwarteten Früchte
bringt".
Das theologische System von W. Plock ist noch trauriger, weil sein
System ewiges Leben verspricht, auch wenn ein wiedergeborener
Christ schlechte oder überhaupt keine Frucht bringt:
"Ich glaube, dass ein fleischlicher Christ sogar im Ungehorsam
sterben kann (1 Kor 5,5; 2 Tim 2,11-13).
Er wird dann zwar vor dem Richterstuhl Christi
Lohn verlieren (1 Kor 3,12-15; Röm 14,10-12; 2 Kor 5,19) - nicht
aber das ewige Leben (Joh 10,27-30, Röm 8,38-39)" (S. 103).

In einer Predigt sagte W. Plock: "Ein Christ, der in Sünden lebt, kann
die Heilsgewissheit verlieren und in diesem Zustand sterben.
Und doch wird Christus ihn aufnehmen und nicht verstoßen".
Um die Richtigkeit seiner Theologie zu beweisen, verweist
W. Plock hier auf viele biblische Verse. Aber die Untersuchung
diesen Versen zeigt, dass sie seine Auslegungen nicht bestätigen,
sondern widerlegen.

 

16

 

6. Untersuchung 1 Kor 3,12-15
"So aber jemand auf diesen Grund baut Gold, Silber, edle Steine,
Holz, Heu, Stoppeln, so wird eines jeglichen Werk offenbar werden:
der Tag wird's klar machen. Denn es wird durchs Feuer offenbar
werden; und welcherlei eines jeglichen Werk sei, wird das Feuer
bewähren. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat,
so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen,
so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird selig werden, so doch
durchs Feuer" (1 Kor 3,12-15).
Der Kontext sagt, dass einzig richtige Grund des Bauens nur Jesus
Christus ist:
"Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt
ist, welcher ist Jesus Christus" (1 Kor 3,11).
Auf richtigem Grund können Werke aus verschiedenen Baustoffen
erstellt werden. Wenn die Arbeiter auf dem richtigen Grund bauen,
aber mit Mängeln und Fehlern, mit Stoffen von niedriger Qualität,
dann werden z. B. Holz-Heuwerke durch die Feuerprobe verbrannt,
aber die Arbeiter selber werden wegen des richtigbleibenden
Grunds ewiges Leben erhalten.
Wenn aber wiedergeborene Arbeiter sündigen und ihre Sünden
nicht bereuen, dann bauen sie ihre Werke auf dem Sand:
"Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der ist einem
törichten Manne gleich, der sein Haus auf den Sand baute"
(Mt 7,26).
Wenn die unterbrochene Verbindung mit dem richtigen Grund nicht
wiederhergestellt wird, spielt die Qualität der Baustoffe keine Rolle
mehr.
In diesem Fall werden sowohl Werke als auch dafür verantwortliche
leichtsinnige Arbeiter untergehen:
"Da nun ein Platzregen fiel und kam ein Gewässer und wehten die
Winde und stießen an das Haus, da fiel es und tat einen großen
Fall" (Mt 7,27).
"So geht es allen denen, die Gottes vergessen [...] Er verlässt sich
auf sein Haus, und wird doch nicht bestehen" (Hiob 8,13.15).
"Also will ich die Wand umwerfen; die ihr mit losem Kalk getüncht
habt, und will sie zu Boden stoßen, dass man ihren Grund sehen
soll; so fällt sie, und ihr sollt darin auch umkommen" (Hes 13,14).

 

17

 

Nach der calvinistischen Theologie bekommt ein wiedergeborener
ungehorsamer Christ ewiges Leben auch dann, wenn er ohne Buße
als Mörder, Hurer, Trinker Drogensüchtige, Lügner, Dieb,
Zweifelnder stirbt.
Heute glaubt so die Mehrheit der Christen, aber das Wort Gottes
sagt:
"Niemand betrüge sich selbst" (1 Kor 3,18).
Wenn ein Christ in die Sünde zurückfällt, dann verliert er seine
Verbindung zu Christus.
Und wenn er in einem abgefallenen Zustand bis zum Übergang in
die Ewigkeit verbleibt, dann wird er zusammen mit allen gottlosen
Menschen zur ewigen Qual verurteilt werden.
Um das Heil nicht zu verlieren, sollten die Christen dem Beispiel
Noahs folgen.
Noah ist dem ersten vorzeitigen leiblichen und zweiten ewigen
geistlichen Tod entkommen, weil er seine Rettungsarche unter
strikter Beachtung aller Bedingungen des Bauens gebaut hat.


7. Untersuchung 2 Tim 2,11-13
"Sterben wir mit, so werden wir mitleben; dulden wir, so werden wir
mitherrschen; verleugnen wir, so wird er uns auch verleugnen;
glauben wir nicht, so bleibt er treu" (2 Tim 2,11-13).
Calvinisten hoffen trotz unbereuten Sünden auf ewiges Leben, weil
geschrieben ist, dass Jesus Christus immer bleibt treu.
Es ist wahr, dass der Herr Jesus Christus immer seiner Verheißung
treu ist. Aber seine Treu besteht darin, dass jeder Mensch gerechter
Lohn bekommt.
Die treuen Christen werden nach dem treuen Wort des Herrn
belohnt:
"Du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen;
gehe ein zu deines Herrn Freude" (Mt 25,21).
Aber untreue Christen werden nach dem treuen Wort des Herrn
gerichtet:
"Aber die Kinder des Reiches werden ausgestoßen in die Finsternis
hinaus" (Mt 8,12).

 

18

 

8. Untersuchung 1 Kor 5,5
"Ihn zu übergeben dem Satan zum Verderben des Fleisches, auf
dass der Geist selig werde am Tage des HERRN Jesu"
(1 Kor 5,5).
Hier ist die Rede von einem wiedergeborenen Mitglied der
Gemeinde in Korinth, der solche Hurerei treibt, die sogar die Heiden
abscheulich finden.
Der angegebene Vers sagt nicht, dass dieser Christ auf jeden Fall
und unabhängig von seinem weiteren Verhalten ewiges Leben
bekommt.
Er hat die Möglichkeit das ewige Leben zu bekommen, aber nur
dann, wenn er seine Sünde bereuen wird:
"So wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht,
dass er uns die Sünden vergibt" (1 Joh 1,9).
Wenn er aber keine Buße tut, dann geht er auf ewig verloren.
W. Plock gibt richtig zu, dass furchtbare Sünden auch von einem
wiedergeborenen Christen begangen werden können. Aber er irrt
sich sehr mit dem Argument, dass ein unzüchtiger Christ ewiges
Leben ohne Buße erlangen kann.
Und auch irrt er sich in seinem anderen Buch "Jesus ist der Weg"
mit der Behauptung, dass sündhafte Christen keine
wiedergeborenen Christen sein können:
"Wo er nicht der Herr des Lebens ist, da sind die Leute eben keine
Christen, sondern Namenschristen [...]
Alle Heuchler sind jedoch vom Himmel ausgeschlossen"
(Plock, Wilfried: Jesus ist der Weg, CLV, 2006, S. 10-11).
Diese Aussagen von W. Plock aus dem Buch "Jesus ist der Weg"
diskreditieren seine Aussagen in dem Buch "Warum ich weder
Calvinist noch Arminianer bin" auf der Seite 103.
Widersprüchlichen Aussagen der calvinistischen Theologie sind
keine zufällige Fehler, sondern ihre charakteristische
Erkennungszeichen.

 

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9. Zweifelhafte Wiedergeburt
Nach der calvinistischen Denkweise wird oft ein Christ trotz aller
Anzeichen der Wiedergeburt bei seiner Bekehrung als ein nie
wiedergeborener Gläubiger bezeichnet, wenn er seine Sünden nicht
bereut oder zwar bereut, aber weiterhin Sklave der Sünde bleibt.
Man sagt von einem solchen Gläubigen, dass er seine Rettung
anzweifeln sollte, dass ein wahrer Gläubiger einen solchen Weg
nicht gehen kann.
Aber wenn die Echtheit der Wiedergeburt jederzeit bezweifelt
werden kann, dann darf keiner der Gläubigen behaupten, er sei ein
wahrhaft wiedergeborener Gläubiger, denn niemand weiß, wie sein
weitere Lebensweg und sein Lebensende aussehen wird.
W. Plock weißt nicht, welche Sünden er im Laufe seines Lebens tun
wird und weißt nicht ob er dafür Buße tun wird, aber aus
irgendeinem Grund betrachtet er sich als einen wiedergeborenen
Christen.
Nach der calvinistischen Theologie sollte er aber seine
Wiedergeburt und die Wiedergeburt der Mitglieder seine Gemeinde
wiederholt bezweifeln, wie auch Calvinist C. H. Spurgeon seine
eigene Wiedergeburt bezweifelte.
C. H. Spurgeon schreibt:
"Und dass es Zeiten gibt, wo auch ich meine Erwählung in Jesu
Christo und meine Kindschaft nicht beweisen könnte"
(Das Verlangen der Seele in geistlicher Dunkelheit,
https://schriftenarchiv.ch/texts/10500, Stand: 01.01.2018).
"Es geschieht selten, dass ich meinen Anteil an Christo Jesu in
Zweifel ziehe, aber sehr oft frage ich mich: „Ist diese Zuversicht wohl
begründet?“
(http://www.glaubensstimme.de/doku.php?id=autoren:s:spurgeon:w:spurgeonwelche_
sind_erwaehlt, Stand: 01.01.2018).
Wenn aber die Calvinisten an ihrer Wiedergeburt nicht zweifeln,
sondern fest glauben, dass sie trotz aller ihrer Sünden doch
wiedergeboren sind, dann brauchen sie entsprechend ihrer
Heilslehre nicht mit der Sünde zu kämpfen.

 

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Und dann sollten sie sündhafte Gemeindemitglieder nicht ermahnen
und aus der Gemeinde ausschließen, sondern sich gegenseitig mit
dem Lehrspruch ermuntern: "Wir alle werden ungeachtet unserer
Sünden sicher in den Himmel kommen".
Nach dem Glaubensbekenntnis der calvinistische Bibelgemeinde
NordRhön in Hünfeld (W. Plock ist Mitglied dieser Gemeinde) sollten
ihre Mitglieder glauben, dass das Heil unverlierbar ist und dass die
erste Gemeinde nur von wahrhaft wiedergeborenen und getauften
Gläubigen gebildet wurde:
"Wir als Gemeinde lehren daher, dass wahrhaft Wiedergeborene
nicht mehr verloren gehen können [...]
Wir glauben, dass zur Zeit des Neuen Testaments nur Menschen
getauft wurden, die vom falschen Weg umgekehrt waren (Apg 2,38;
9,18-19), denen der Herr das Herz geöffnet hatte (Apg 16,14-15)
und die wirklich gläubig geworden waren (Apg 8,12.37; 18,8)"
(Glaubensbekenntnis der Bibelgemeinde NordRhön, Hünfeld 27.08.2001, S. 2).
Man kann nicht genau feststellen ob in der Bibelgemeinde
NordRhön alle Mitglieder ungeachtet ihrer Sünden immer und ohne
Zweifel sich gegenseitig als echte wiedergeborene Gläubige
betrachten, aber gemäß ihrem Bekenntnis sollten sie die Mitglieder
der ersten Gemeinde Ananias und Saphira als wahrhaft
wiedergeborene Gläubige betrachten, die niemals ihre Erlösung
verlieren konnten. Daraus sollte die Schlussfolgerung hervorgehen,
dass Ananias und Saphira trotz ihrer unbereuten und unvergebenen
Sünden und ihres vorzeitigen Todes als Sünder das Reich der
Himmel sicher erreicht haben.
Sind solche Lehren und Denkweise von Gott oder von Satan?
In einem wiedergeborenen Christen wohnt der Heilige Geist, der ihm
Zeugnis gibt, dass er wiedergeboren ist. Ein wiedergeborener Christ
sollte genau wissen, dass er wiedergeboren ist, wie ein Ehemann
genau weißt, dass er mit seiner Ehefrau standesamtlich verheiratet
ist. Ein wiedergeborener Christ sollte fähig sein, andere
wiedergeborene Christen zu erkennen, an den Erkennungszeichen,
die er selber hat. Wenn ein Ehemann gegen seine Ehefrau sündigt,
kommen sie beide trotzdem niemals auf die Idee, die Realität ihrer
Ehe und Echtheit des Stempels ihrer Heiratsurkunde zu bezweifeln.

 

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Warum wird aber in calvinistischen Gemeinden oft erklärt, dass ihre
sündhaften Mitglieder möglicherweise niemals wiedergeboren waren?
Man kommt auf diese oberflächliche Erklärung, weil andere
Erklärungen ihre Lehre "Ein wahrhaft wiedergeborener Gläubiger
kann das Heil nicht verlieren" zerstören könnten.
Natürlich kann es unter den Gemeindemitgliedern auch nicht
wiedergeborene Menschen geben.
Zum Beispiel wegen der vielen Häresien und grauenhaften Sünden,
die bis zum Lebensende anhielten, gibt es einen Grund zu vermuten,
dass Calvin und Luther nicht wirklich wiedergeborene Gläubige
waren.
Es gibt auch solche Kirchen und Konfessionen, die so weit von der
Bibel und Gott entfernt sind, dass man behaupten kann, dass die
absolute Mehrheit ihrer Mitglieder keine echte Wiedergeburt erlebt
hat. Aber in der Gemeinde, die auf der biblischen Wahrheit
gegründet ist, ist das eine seltene Ausnahme.
In der ersten Gemeinde waren alle Mitglieder wiedergeboren und
kein einziger Nichtwiedergeborener "wagte... sich ihnen
anzuschließen" (Apg 5,13).
Und als zwei Mitglieder der ersten Gemeinde Ananias und Saphira
gesündigt haben und mit einer unvergebenen Sünde gestorben
waren, hat damals keiner der Apostel ihre Wiedergeburt bezweifelt.

 

Apostel Paulus hat sündhafte Mitglieder der Gemeinde in der Stadt
Korinth als liebe Brüder, Geheiligte in Christus Jesus, berufene
Heilige angesprochen. Er hat ihre Wiedergeburt nicht bezweifelt,
weil er an die Unverlierbarkeit des Heils nicht glaubte. Er wusste,
dass sie verloren gehen, wenn sie keine Buße tun werden und
deswegen hat er sie als wahrhaft wiedergeborene Gläubige ermahnt.

 

Es gibt in Zusammenhang mit der Lehre "Das Heil ist unverlierbar"
eine weitere leichtsinnige Auslegung.
Ein Lehrer der Bibelschule schreibt, dass er sich diese Lehre bildlich
als zwei Schienen vorstellt, die zu einer Schiene jenseits des
Horizonts zusammenlaufen sollten. Und heute glaubt er an die
Unverlierbarkeit des Heils, aber morgen glaubt er wieder an die
Verlierbarkeit des Heils.
Wehe dem Volk Gottes, das auf Lehrer hört, die selbst die
einfachsten biblischen Wahrheiten nicht verstehen.

 

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10. Calvinismus und Allversöhnungslehre
W. Plock ist ganz entschieden gegen die klassische
Allversöhnungslehre, die das Heil für alle Menschen unabhängig von
Glauben und Taten verspricht. Aber gleichzeitig ist er eifrig für die
reformierte Allversöhnungslehre, die allen wiedergeborenen
Christen das Heil unabhängig von Glauben und Taten verspricht.

 

Die Allversöhnungslehre in verschiedenen Formen gehört zu vielen
Glaubensrichtungen, die mehr oder weniger von den Wahrheiten der
Bibel abgewichen sind.
Bei Lutheranern erscheint die Allversöhnungslehre als Kindertaufe.
Bei klassischen Calvinisten erscheint die Allversöhnungslehre als
die unbedingte Erwählung und Beharrung der Heiligen.
Bei Ein-Punkt-Calvinisten erscheint die Allversöhnungslehre als die
ewige Heilssicherheit der Wiedergeborenen.

 

Der Vergleich der Argumente für die klassische Allversöhnungslehre
und den klassischen Calvinismus und Ein-Punkt-Calvinismus zeigt,
dass sie alle sehr ähnlich sind.
Die Anhänger dieser Lehren appellieren an die ewige einseitige
Liebe Gottes, Gnade und Barmherzigkeit und wollen dabei nicht
wissen, dass die Gerechtigkeit Gottes erfordert, die Sünder nach
ihren Glaubenswerken zu richten.
Wenn ein wiedergeborener Christ seine Sünde nicht bereut, dann
wird Gottes Zorn auch ihn treffen.
Dann werden ihm keine beharrlich wiederholten, calvinistischen
Mantras helfen:
"Denn das sollt ihr wissen, dass kein Hurer oder Unreiner oder
Geiziger, welcher ist ein Götzendiener, Erbe hat in dem Reich
Christi und Gottes. Lasset euch niemand verführen mit vergeblichen
Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über
die Kinder des Unglaubens" (Eph 5,5-6).

 

W. Plock sagt, dass Christen Sünden vermeiden und bereuen sollen.
Aber was nützt das, wenn er zugleich die Christen mit der Lehre "Ihr
werdet ewiges Leben unabhängig von euere Sünden haben"
einschläfert?

 

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Warum soll ein Christ gegen Sünden kämpfen und Sünden bereuen,
wenn sowieso das Ende gut sein wird?
Warum soll ein Christ auf vieles verzichten, vieles erdulden und
erleiden, wenn sowieso das Ende gut sein wird?
Die calvinistische Theologie in all ihren Variationen ist in modernem
Christentum so sehr beliebt, weil sie eben die Sünde rechtfertigt und
auf jeden Fall das ewige Leben verspricht.
Die calvinistische Theologie verbreitet sich immer mehr auf der
ganzen Welt, weil die Menschen eine bequeme Religion haben
wollen.

 

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11. Was bewahrt Christen von Abfall?

W. Plock glaubt, dass die Bewahrung der Christen allein durch die
Gebete des Hohenpriesters Jesus Christus gesichert sei:


"Jesus Christus hatte für seinen "Wackel-Peter" gebetet! Das
bewahrte ihn [...] Er ist unser Hohepriester, und er betet für uns
genauso wie für Petrus damals. Glaubst du, dass der Vater die
Gebete seines Sohnes erhören wird? Allein darauf vertraue ich"
(Plock, Wilfried: Warum ich weder Calvinist noch Arminianer bin,

CMD, 2017, S.153).

 

Aber das Gebet Jesu würde Petrus nicht vor einem Zusammenbruch
des Glaubens bewahren, wenn Petrus nicht Buße tun würde.
Jesus hat auch für den Apostel Judas gebetet, aber trotzdem wurde
Judas nicht gerettet.
Für persönliche Treue sind die Menschen selber verantwortlich:
"Darum, liebe Brüder, tut desto mehr Fleiß, eure Berufung und
Erwählung festzumachen; denn wo ihr solches tut, werdet ihr nicht
straucheln" (2 Petr 1,10).
Die calvinistische Theologie spricht von Erlösung nur durch Glauben.
Aber Gottes Wort sagt, dass Erlösung nur durch einen wirkenden,
arbeitenden, tätigen Glauben möglich ist:
"Und werden hervorgehen, die da Gutes getan haben, zur
Auferstehung des Lebens, die aber Übles getan haben, zur
Auferstehung des Gerichts" (Joh 5,29).
Abel, Noah, Abraham und alle andere Menschen wurden nur
deswegen gerettet, weil sie tätigen Glauben erwiesen haben.
Ihr Glaube wurde durch sichtbare gute Werke manifestiert.
Abel hat seinen Glauben mit einem besseren Opfer bestätigt. Noah
hat seinen Glauben mit dem Bau der Arche bestätigt. Abraham hat
damit seinen Glauben bestätigt, dass er in ein fremdes Land
ausgewandert ist und seinen Sohn Isaak zu opfern bereit war:
"So sehet ihr nun, dass der Mensch durch die Werke gerecht wird,
nicht durch den Glauben allein" (Jak 2,24).
Jesus Christus hat nicht Scheinchristen, sondern seinen Aposteln
gesagt, dass jeder Mensch ohne gute Früchte verdammt wird: "Wer
nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen... und man sammelt sie und
wirft sie ins Feuer, und müssen brennen" (Joh 15,6).

 

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12. Die ewige Sicherheit der Gläubigen
Nach der Bibel ist die Vollendung der Rettung der Gläubigen sicher,
wenn sie vom Anfang bis zum Ende treu in den Fußstapfen von
Jesus folgen.
Nach Ansicht der Calvinisten gibt es eine automatische
Rettungsgarantie, die unabhängig von den Taten
und dem geistlichen Zustand der Gläubigen wirksam ist.
Diese Sondersicherheit verteidigt W. Plock wie folgt:
"Denn meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie; und
sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden
nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner
Hand reißen. Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn
alles; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. Ich
und der Vater sind eins (Joh 10,27-30).
Jesus verwendet zweimal das Wort niemand [...] Niemand kann
mich aus der Hand des Vaters reißen, auch ich selber nicht"
(S. 105).
Um diese Argumentation zu befestigen, gibt W. Plock ohne
Erklärung etliche weitere biblische Texte, die keinen direkten Bezug
zu diesem Thema haben.
Und dazu zitiert er die Meinungen vieler bekannter Calvinisten wie
C. H. Spurgeon, Chaver & Walvoord, Ernst G. Maier,
Arnold G. Fruchtenbaum.
Die calvinistischen Lehren sind so verwirrend, dass selbst die fünf
Theologen zusammen nicht ausreichen, um das elementarste
Beispiel von Schafen richtig zu erklären.
Wenn aber ein einfacher Hirte, der noch nie einen theologischen
Kommentar gelesen hat, diesen Text über Schafe zum ersten Mal in
seinem Leben lesen wird, wird er sicherlich verstehen, dass nur
gehorsame Schafe gerettet werden.
Die Calvinisten sehen in diesem Text nur das, was sie gerne sehen
möchten, nämlich das Wort niemand.
Tatsächlich kann keine fremde Person ein gehorsames Schaf aus
der Hand von Jesus reißen.

 

26           Weiterlesen S. 27-55

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was glauben gemäßigte Calvinisten?

 

Analyse des Buches von Wilfried Plock:

"Warum ich weder Calvinist noch Arminianer bin"